Dienstag, 26. Juli 2011

1. Tag, 23.7.2011 Ankunft

In den 30-iger Jahren erhielten die Beamten des auswärtigen Dienstes des Deutschen Reiches Dschungelzulage, wenn sie in Washington Dienst taten. Jetzt wissen wir auch warum! Wegen des subtropischen Klimas, vergleichbar mit Indonesien oder dem Amazonasdelta, heiß, sehr feucht und für Mitteleuropäer schier unerträglich. Bei der Ankunft auf dem „Dullas International Airport“ trifft uns jedenfalls der Schlag. 37º Celsius und sehr hohe Luftfeuchtigkeit lassen uns sofort in Schweiß ausbrechen und rauben uns die Luft zum Atmen.

Zum Glück erwartet uns nach längeren aber freundlichen Kontrollen, in der Menschenmenge ein mit ungelenker Kulihandschrift geschriebenes Schild mit der Aufschrift „WICHT“. Wir hätten Käfer sonst glatt übersehen.




Die achteinhalb Stunden, jeder, der schon einmal geflogen ist, kennt das, eng zusammengefaltet im Flugzeug sitzend, hatten wir gut überstanden und freuten uns über den herzlichen Empfang. Doch als wir in dem von Käfer extra für uns aufgeräumten Auto durch die Parkplatzsperre fahren wollten, fand dieser das Parkticket nicht. Die Lady im Häuschen musste länger telefonieren und fertigte zwischendurch auf der anderen Seite andere Parker ab. Hinter uns bildete sich eine längere Schlange, doch niemend hupte ungeduldig, während Käfer den umfangreichen Inhalt seiner Hosentaschen erfolglos durchsuchte. Schließlich einigte er sich mit der "altpreußischen Nordvietnamesin", wie er sie nannte, auf den normalen Parktarif.

Im klimatisierten Auto fuhren wir zu Nr. 1, Tanta Hennie, ins Altersheim, wo sie mittlerweile lebt. Sie freut sich sehr, uns zu sehen und wir gehen zum gemeinsamen Abendbrot in den Speisesaal des Heims. Es gibt eine Krabbensuppe und "Meatloaf", was die Tante mit „Falschem Hasen“ übersetzt, mit BBQ-Sauße, und faden, weichgekochten Zuccini. Für uns ist es weit nach Mitternacht und da wir am morgen um sechs Uhr aufgestanden sind, um halb acht fuhr die Straßenbahn von Bornheim, um 8.15 Uhr der Zug von Bonn nach Frankfurt und um 13.05 Uhr ging unser Flieger. Wir sind daher hundemüde und bald fährt Käfer uns in sein Appartement, wo wir während unseres Aufenthalts in DC wohnen werden.


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