Sonntag, 14. August 2011

22.+23. Tag, 14. August 2011 New York

Die Bahnfahrt von Boston nach New York verläuft reibungslos, der Zug ist ausgebucht. Die Schaffner sind schroff und ziemlich unfreundlich. Das Gesülze der Deutschen Bahn, „ Guten Tag meine Damen und Herrn, willkommen an Bord, mein Name ist Benjamin Meier, mein Team und ich" … usw. blablabla und dann alles noch mal auf englisch“ haben sie jedenfalls nicht drauf. Macht nichts, wenn alles funktioniert.

Vom Niedergang der USA, verotteten Fabrikgebäuden, verwahrlosten Straßen und Häusern und ähnlichem bekommen wir nicht viel mit. Die Bahnstrecke ist viel mit Bäumen am Rand bewachsen oder es gibt irgendwelche Mauern, Schallschutzmauern, man sieht jedenfalls nicht weit. Was auffällt, ist das viele Wasser, das man sehen kann. Kleiner Seen, Füsse oder direkt den Atlantik mit vielen schaukelnden Seegelbooten.

Was wieder etwas ärgert, ist die Klimaanlage, die eiskalt ist. Man friert im Zug, die Leute ziehen sich Pullover, Jacken oder andere Kleidungsstücke an. Warum kann man in den USA Klimaanlagen nicht auf angenehme Temperaturen regulieren?

Wir kommen in der Penn-Station in New York City an. Da wir noch keinen Stadtplan haben und nicht genau wissen, wie wir zum Hotel kommen, nehmen wir ein Taxi. Mit dem Hotel haben wir Riesenglück. Es liegt am Broadway, Höhe Central Park, heißt „Beacon-Hotel“ und hat sehr komfortabele Zimmer. Mit richtigen Fenstern, großem Fernsehbildschirm, sogar einer kleiner Küche und lindgrünen Wänden. Wir fühlen uns sehr wohl.


21.30 Uhr, Samstagabend, Times Square



Vera endlich  in New York
Was machen wir noch, es ist bereits 18 Uhr? Wir beschließen von unserem Gutschein „Hop on Hop off“ Gebrauch zu machen und laufen den Broadway hinunter etwa bis zum Timesquare. Dort können wir den Gutschein umtauschen und machen auch gleich eine Fahrt mit dem Nachtbus. Es wird ein tolles Erlebnis. Der Timesquare ist um diese Zeit (Samstagabend) voll von Menschen und die Hochhäuser, die überdimensionierte Reklame, die vielen Geschäfte, Theater, Restaurants, die alle offen haben, schaffen eine einmalige Atmosphäre.


Have a look:





Die nächtliche Tour führt uns nach Brooklyn, das auf uns nichtssagend wirkt, aber einen wunderbaren Ausblick auf Manhatten bietet. Wir sehen die Freiheitsstatue, das Empire-State-Building usw. Great!


Das soll Manhatten sein. Mehr gibt die Kamera nicht her.


Nach 2 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt – und kehren noch bei einem der vielen Imbissstuben ein. Lecker Nudeln mit 2 großen Bier und guter Stimmung. Öfters werden wir gefragt, wo wir herkommen. Dann finden die Leute Germany eigentlich immer gut, weil es wirtschaftlich erfolgreich ist, weil sie schon mal zu Besuch in Germany waren oder weil sie irgendwelche Wurzeln oder Verwandte dort haben. Jedenfalls immer freundliche Reaktionen.

Um Mitternacht sind wir zurück im Hotel, voll mit Eindrücken vom prallen Leben und den riesigen Wolkenkrazern.


Am nächsten Morgen regnet es. Es hört den ganzen Tag nicht auf, was uns etwas lähmt. Wir fahren mit der Subway zur Südspitze von Manhatten. Die Fahrt zur Liberty (Freiheitsstatue) kostet 21 Dollar, die Fahrt mit der Fähre nach Staten Islands nichts. Auch hier kommen wir mit einem Aufpasser an Bord ins Gespräch, der aus der Karibik kommt, 6 Kinder hat, ein Sohn ist mit einer Deutschen verheiratet, die wunderhübsch sein soll, er kriegt sich gar nicht mehr ein. Na, jedenfalls gibt er uns Tipps, was wir in Staten Islands machen können. Wir versuchen sie zu beherzigen, aber weiter als bis zum Mahnmal für die Opfer vom 9/11 kommen wir nicht, weil es regnet zu heftig.


Battery-Park, Südspitze von Manhatten. Hier legen die Boote ab.
die römische Göttin Libertas begrüßt die Ankömmlinge



Wolkenkratzer

hübsche Deutsche auf der Fähre, findet auch der Wachmann aus Jamaika


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Zurück in Manhatten nehmen wir dann die U-Bahn, Vera zieht es zu Macy's, irgend so einem Kaufhaus, bei dem die Frauen glänzende Augen kriegen. Ok, wir bringen's hinter uns.


Stefan erklärt dem Verkäufer im Kiosk gegenüber, dass die New Yorker Börse jetzt uns gehört. Er will es nicht glauben. Er wird schon sehen, wenn die Fahne erstmal weg ist.



Es regnet dermaßen, dass wir auf weitere Erkundigungen erst mal verzichten. Es reicht noch für einen Einkauf im wirklich tollen Supermarkt gegenüber dem Beacon-Hotel, dann verziehen wir uns auf unser Zimmer. Und schauen Fernsehen: New York scheint nur aus Verbrechen, Überschwemmungen (es regnet überall wirklich heftig), Ratten und Bausünden zu bestehen. Ein ziemlich krasser Gegensatz zu dem, was wir in NYC wirklich erlebt haben.

Auch nächtliche Ausgehversuche (Smalls in Harlem, eine Jazzkneipe) scheitern am Dauerregen. Aber wir genießen das Fernseh-Programm mit den schrillen Figuren,der reißerischen Werbung und den religösen Dauerpredigern.

In der „Zeit“ gefunden und uns aus der Seele gesprochen, gilt auch für Washington:

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