Mittwoch, 17. August 2011

24.+25. Tag, 15.8.2011 Philadelphia

Montag

Den Vormittag in New York, unser Zug fährt um 13 Uhr, verbringen wir im Central Park. Angeregt durch den Artikel in der „Zeit“, achten wir auf Verbotsschilder. Uns war das auch schon aufgefallen, die vielen Verbote, die an sich Selbstverständliches regeln.

Dass Kaffee heiß ist, dass zwischen Bahn oder U-Bahn und dem Bahnsteig eine kleine Lücke ist, in die man nicht hineintreten soll („Mind the gap“), die irren Formeln und pseudowissenschaftlichen Angaben auf den grundsätzlich in Plastik verpackten Nahrungsmitteln, fettfreie Milch, Käse und Jogurth, trotzdem ist das Frühstück in den Hotels unglaublich süß, dafür fette Autos und LKW, die große Mengen an Abgasen und Abluft ausstoßen (durch die Klimaanlagen), Plastik und Kunststoffe ohne Ende bei jedem Einkauf, bei jeder Mahlzeit usw. Es drängt sich uns der Eindruck auf, dass Energiesparen für die Doofen ist, jedenfalls kein Thema für den normalen US-Amerikaner.

Ein paar Beispiele für Verbote, die uns auffielen:


Wilde Tiere im Central Park? Wie wild sind Tiere, die sich füttern lassen?


da mag sich jeder selber seinen Teil denken


ahja.


Bitte schmeiß keinen Sand in den Springbrunnen!


Verboten: "Bare feet", Barfuß gehen! Im Park!


Wer auf einem öffentlichen Platz Alkohol trinkt, wird mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft!
Ankunft in Philadelphia 30th Street Station bei heftigem Regen. Ein Taxi bringt uns zum nahegelegenen Hotel. Wir ruhen uns zuerst einmal aus. Dann hat es auch aufgehört zu regnen und bei Sonnenschein brechen wir zum in den Reiseführern angekündigten schönsten Teil der Stadt auf, der „Old City & Historical Town“. Wobei uns auffällt, dass wohl alle Straßen in den USA, die Kopfsteinpflaster haben, als Straßen mit Altstadtcharakter bezeichnet werden.

Unser etwa 1 ½ -stündiger Spaziergang, die „Historical city“ liegt am anderen Ende von Philadelphia. Breite Straßen, die von Wolkenkratzern, Museen und anderen Prachtbauten gesäumt sind, führen uns an großen Brunnen vorbei bis zum Ufer des Flußes. Anders als in Boston scheint der Fluß ein Fremdkörper zu sein. Er wir abgegrenzt von der Stadt mit einer 12-spurigen Autobahn und am Flußufer befindet sich ein riesiger, betonierter Parkplatz. Häßlich, abweisend, menschenfeindlich.



Endlich erreicht: das Flußufer. Und dann so etwas!


An sich ein interessanter Ausblick, wird aber nicht genutzt


ganz rechts kann man ein Schiff sehen, aber hier möchte man nicht verweilen

Wir gehen zurück in die einigermaßen belebte Altstadt und machen bei einem italienischen Restaurant halt. Hier kann man wenigstens draußen sitzen, es ist warm. Das Essen ist nicht gut, aber teuer. Na ja, wenigstens ist die Bedienung nett und erzählt nach ihrer Herkunft gefragt freimütig, dass sie in Chile geboren sei, hier in Philadelphia Kunst studiere und adoptiert sei.

Etwas desillusioniert wir uns auf den Heimweg, wieder 5 km zurück, als wir kurz vor dem Hotel von einem heftigen Gewitter überrascht werden. Wir erreichen das Hotel komplett durchnäßt und tropfend. Paßt zu der Stadt.

Vera mit ihrem elektronischen Lesegerät, das sich als sehr praktisch erweist
Am nächsten Morgen wollen wir Philadelphia noch eine Chance geben, bevor wir weiter nach Washington fahren. Ganz in der Nähe des Hotels liegt das National Art Museum mit einem Park. Der Tag hat so sonnig begonnen, doch gerade als wir uns entschließen loszulaufen, geht wieder ein heftiger Guss nieder. Wir nehmen direkt ein Taxi zum Bahnhof. Dieser ist in einem schönen Gebäude untergebracht mit glänzenden Holzbänken und vielen Möglichkeiten einen Imbiss einzunehmen. Wir lesen.



Die Fahrt im Amtrak-Zug nach D.C. dauert etwa 2 Stunden. Es geht vorbei an verrotteten Industrieanlagen, freudlosen Reihenhäusern mit Rasen (gemäht) drumherum, Vorstadt, dann sind wir schon wieder in der uns wohlbekannten „Union Station“ in DC.
Unser Hotel ist zentral an der Mall gelegen, „Holiday Inn Capitol“, sehr angenehm und komfortabel. Abends gehen wir zum Essen die 7th Street hinunter mit vielen Restaurants und voller Leben. Washington ist uns jetzt schon richtig vertraut, nicht so voll wie New York, nicht so edel wie Boston, aber auch in diesem Viertel lebendig und „normal“.

Bei einem Glas Wein/Bier beenden wir den Abend.


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